Begriffsbestimmung

Diffusion

Diffusion ist ein ohne äußere Einwirkung eintretender Ausgleich von unterschiedlichen Gaskonzentrationen.
Eine Gaskonzentration löst sich dadurch immer auf, dass sich die Gasmoleküle in dem ihnen zur Verfügung gestellten Raum völlig gleichmäßig verteilen. Dieser Prozess geschieht quasi von alleine. Alle Gaskonzentra-tionen lösen sich durch das Gesetz des Ausgleichs auf.

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl  µ

Da im Hochbau überall Luft ist und lediglich die Wasserdampf- „Wanderung“, bzw. Diffusion durch Luft und durch feste Baustoffe interessieren, wurde folgende Festlegung eingeführt. Die Diffusion der Wasserdampf-Moleküle im Medium Luft zum Ausgleich bei Konzen-trationsunterschieden beträgt. Die Wasserdampfdif-fusionswiderstandszahl von Luft ist also [dimensionslos]. Beispielsweise beträgt die Diffusionswiderstandszahl von Holz  50. Das bedeutet, dass der Widerstand gegen das Hindurch wandern des Wassergasmoleküls bei Holz  50 mal höher ist als bei Luft. Es bedeutet aber auch, dass zum Ausdiffundieren einer bestimmten Wasser-menge der Prozess bei Holz 50 mal so lange dauert wie durch Luft. Der Wert µ ist also eine Relativzahl (Faktor) zu Luft und kennzeichnet eine Stoffeigenschaft.

Diverse Diffusionswiderstandszahlen von Baustoffen:
Luft- und Mineralwolle µ = 1
Gipskarton µ = 8
Holz µ = 50
Spanplatten µ = ca. 50 – 100
OSB-Platten µ = ca. 100 – 200
Dampfsperre µ ≥ '3d 10.000
sd –Wert

Wie der Wärmedurchlasswiderstand durch die rechnerische Verknüpfung von Dicke und Wärmeleitfähigkeit eine direkte Aussage über ein betrachtetes Bauteil gestatten, ist auch der sd –Wert als Produkt von Dicke und µ die Aussage über die Wasserdampfdurchlässigkeit einer konkreten Schicht.  sd = µ · d (d = Dicke in Meter). Besteht ein Bauteil aus mehreren ebenen Schichten, so werden die einzelnen  sd –Werte addiert. Als dampfdiffusionsoffen bezeichnet man Bauteile mit einem sd-Wert ­'3d 0,5 m. Bei einer diffusionsoffene Schalungsbahn als Beispiel, beträgt der sd-Wert 0,02m.